Orientierung in digitalen Lebenswelten

Der Mensch arbeitet immer enger mit technischen Artefakten zusammen – mit Maschinen, Robotern und mit digitalen Anwendungen. Welche Aufgaben, Rollen und Möglichkeiten den Interaktions- und Kooperationspartnern auf beiden Seiten damit zugeschrieben sind, ist nicht von vornherein klar. Um die Interaktion und Kooperation gelingen zu lassen, braucht es Orientierung.
Wie kann Interaktion zwischen Mensch und Maschine gelingen?
Speziell die Entwicklungen im Bereich der Digitalisierung – inklusive künstlicher „Intelligenz“ und „Empathie“ – befeuern zahlreiche gesellschaftliche Utopien und Dystopien. Sie spannen weite Horizonte auf; auf der Ebene der konkreten Konstruktion und Implementierung lassen sie jedoch viele Orientierungsfragen unbeantwortet:
- Wie kann die konkrete Interaktion zwischen Mensch und Technik verstanden werden?
- Wie funktioniert das Zusammenspiel zwischen Mensch und Technik störungsfrei?
- Wer / Was kontrolliert wen?
- Gibt es Grenzen der Technisierung?
- Und wie können diese Grenzen bestimmt werden?
- Wie können soziale Auswirkungen und ethische Problemlagen bei Entwicklung und Einsatz von Technik frühzeitig erkannt und konstruktiv beantwortet werden?
Um diese Fragen zu beantworten und Orientierung zu ermöglichen, müssen die konkreten Interaktionen und Relationen zwischen Mensch und Technik
- systematisch analysiert und
- ethisch evaluiert werden.
Werkzeuge zum Verständnis der Mensch-Technik-Interaktion
Um beiden Herausforderungen gerecht zu werden, haben wir Instrumente entwickelt, die in wenigen Schritten allen Beteiligten ermöglichen, das technische System und sein Einsatz-Setting zu verstehen und ethisch zu beurteilen.
Beide Instrumente folgen der Grundidee, dass Personen, die an der Entwicklung und dem Einsatz eines technischen Systems mitwirken, selbst gemäß einer strukturierten Methodik das Zusammenspiel von Mensch und Technik analysieren (ADMIRE) und ethisch evaluieren können (MEESTAR). Erkenntnisse aus beiden Prozessen können so innerhalb des Entwicklungsprozesses frühzeitig erkannt und berücksichtigt werden.
Die Tools richten sich an
- Forschende und Entwickler in den Feldern Robotik und Automatisierung, KI-Anwendungen und Mensch-Maschine-Interaktion.
- Unternehmen, die die Digitalisierung und Automatisierung ihrer Workflows planen, Maschinen in Abläufe implementieren und das dabei nötige Zusammenspiel von Mensch und Maschine effizient und menschengerecht gestalten wollen.